Stuttgart, 17. September 2021. LRBW – der Regionalverband der baden-württembergischen Luft- und Raumfahrtindustrie feierte an diesem Freitag im Stuttgarter Verbandshaus sein 15-jähriges Bestehen. Aufgrund der Corona-Krise, welche insbesondere der Luftfahrt und der Luftfahrtindustrie nach wie vor erheblich zusetzt, musste der für 2020 geplante Festakt verschoben werden. Der 2005 gegründete und mitgliederfinanzierte Interessensverband vertritt die Luft- und Raumfahrtbranche im Südwesten und vereint alle relevanten Luft- und Raumfahrtunternehmen in Baden-Württemberg.
„Vor 16 Jahren gründeten wir den Verband, da man in der damaligen Roland-Berger-Studie „Zukunftsinvestitionen in Baden-Württemberg“ die Luft- und Raumfahrtbranche nicht als innovativen Kern der Südwestindustrie erkannte“, erklärte der Vorstandsvorsitzende des Forum Luft- und Raumfahrt Baden-Württemberg (LRBW), Prof. Dr. Rolf-Jürgen Ahlers. „Heute sehen wir, dass die Branche maßgeblich unseren Alltag bestimmt und sowohl für zahlreiche Baden-Württemberg prägende Industrie-Sektoren als auch für die Gesellschaft unverzichtbar ist. Ob im Bereich der Telekommunikation, der Klimaforschung oder der Navigation. Luft- und Raumfahrt sind aus dem Alltag nicht wegzudenken“ ergänzte der Mitbegründer und Initiator Ahlers.
„40 Prozent der deutschen Raumfahrtaktivitäten finden in Baden-Württemberg statt. Zudem verfügt Baden-Württemberg über zahlreiche leistungsfähige Luftfahrtzulieferer und international vernetzte Unternehmen. Die Branche zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass hier umgesetzten Innovationen auch in anderen technisch anspruchsvollen Anwendungen zum Tragen kommen, seien es Miniatur-Elektromotoren in der Medizintechnik, Verbindungselemente im Motorsport oder Leitungselemente für Wasserstoffanwendungen oder Sensoren für die Detektion von Aerosolen in der Raumluft“, machte Mitinitiator und Geschäftsführer Wolfgang Wolf deutlich.
Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut gratulierte aus der Ferne: „Das Forum Luft- und Raumfahrt Baden-Württemberg e.V. nimmt als landesweites Netzwerk und Dachorganisation eine zentrale Rolle in der Branche ein. Es verbindet weltweit führende wie auch kleine und mittelständische Unternehmen der Wirtschaft mit Wissenschaft und Politik. Mit seinen Aktivitäten trägt das Forum dazu bei, dass Baden-Württemberg als bedeutender Luft- und Raumfahrtstandort wahrgenommen wird. Als Land sind wir dankbar, mit dem LR BW seit mehr als 15 Jahren einen verlässlichen Ansprechpartner in der Branche zu haben“.
„In den mehr als 15 Jahren hat es die Industrie geschafft sich über das „Dach“ des LR BW international zu vernetzen, wichtige Projekte für die Entwicklung von Flugtaxis auf den Weg zu bringen und Jugendliche für MINT-Berufe zu begeistern“, hob Rolf-Jürgen Ahlers hervor. „Wir unterstützen vor allem die mittelständische Industrie und fungieren als Netzwerkknoten, organisieren Gemeinschaftsstände z.B. auf der internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung Berlin, oder bieten BtB-Meetings an. Dabei pflegen wir insbesondere gute und freundschaftliche Kontakte mit den Kollegen aus Bayern, der Schweiz, der Lombardei und Tunesien“, ergänzte Netzwerk-Manager Christopher Busch.
„In Deutschland arbeiten wir eng mit dem Bundesverband der deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie zusammen. Im Rahmen der Supply-Chain-Excellence-Initiative unterstützen wir Im Auftrag des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg vor allem mittelständische Zuliefer-Unternehmen entlang der Lieferkette im laufenden Transformationsprozess sowohl national wie auch international und sind mit den Partnerverbänden in Bayern, Hamburg, Brandenburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen verbunden“, fügte Wolfgang Wolf hinzu.
Momentan engagiert sich der Verband für die klimaneutrale Luftfahrt. Dazu gehört nicht nur das klimaneutrale, sondern auch das autonome Fliegen. Baden-Württemberg verfügt mit dem vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus geförderten Projekt „Testfeld eFliegen BW“ über ein Testfeld zum energieeffizienten, elektrischen und autonomen Fliegen, dass als Alleinstellungsmerkmal über umfangreiche Aufstiegsgenehmigungen verfügt. „Hier zeigt sich die Stärke unseres Netzwerks in Baden-Württemberg: Durch die gute Zusammenarbeit mit den Ministerien und den zuständigen nachgelagerten Behörden konnten wir gemeinsam mit der Universität Stuttgart und weiteren Partnern dies so erfolgreich realisieren“, erläuterte Rolf-Jürgen Ahlers und ergänzte: „Darüber hinaus initiieren wir gerade in enger Abstimmung mit dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus einen Branchendialog zu den Transformationsprozessen in der Luftfahrt. Wir wollen hier alle einbeziehen: den Flughafen Stuttgart, Quereinsteiger, den Mittelstand und die internationalen Player. Es geht darum, schon heute die Technologien von morgen zu entwickeln“.