Raumfahrt ist insbesondere für die baden-württembergische Industrie von großer Bedeutung. Die durch Raumfahrt entstehenden neuen Anwendungen unter dem Schlagwort „New Space“ und „New Space 2.0“ sind für den Industriestandort Baden-Württemberg eine große Chance. Das nun veröffentlichte Standpunktepapier vereint alle Interessen der baden-württembergischen Raumfahrtplayer und zeigt umfassend die Chancen und Herausforderungen auf. Konkret werden dabei drei Handlungsstränge aufgezeigt, um das Hightech-Land Baden-Württemberg für den Zukunftsmarkt Weltraum zu befähigen.
In dem Standpunktepapier wird folgendes ersichtlich:
Die Förderung der Hochtechnologien, zu denen ohne Frage die Luft- und Raumfahrt, mit ihren Teildisziplinen, gehört, ist angesichts des Strukturwandels hin zur „Wissensökonomie“ von zentraler Bedeutung. Insbesondere die Raumfahrtbranche ist in den für Baden-Württemberg strategisch wichtigen Teilbereichen Wasserstofftechnologie, Quantencomputing, Leichtbau und Bioökonomie beteiligt. Zu einem durch Forschungsprojekte wie „H2ORIZON“ für die Herstellung von Wasserstoff aus Windkraft, zum anderen wie die Schaffung des DLR Instituts in Ulm, welches die Aktivitäten in Tübingen und Karlsruhe, sowie die Initiativen „Wirtschaft 4.0“ und „Allianz Industrie 4.0“ ergänzt. Zudem sind Leichtbautechnologien und Telemedizin Themen der Raumfahrtbranche, zu denen es in der baden-württembergischen Wirtschaftslandschaft professionelle und erfolgreiche Counterparts gibt. Die Innovationsdynamik der Unternehmen nimmt seit einigen Jahren ab, meldet u. a. der KfW-Innovationsbericht Mittelstand, zudem ergeben sich durch die Transformationsprobleme Verschiebungen in den Branchen. Diese werden durch die zuletzt weltweiten konjunkturell schwachen Wachstumszahlen befeuert – und durch die Folgen der Corona-Krise nicht abgemildert. Deshalb sollte das Innovationsland Nr. 1 auf der Welt seine eigenen Stärken und insbesondere die Synergien zu anderen Wirtschaftsbereichen stärken, sowie die Wettbewerbsposition der baden-württembergischen Unternehmen sichern und ausbauen. Dies geht jedoch nur im Schulterschluss zwischen Politik, Wirtschaft und Wissenschaft.