Vom 12. bis 14. Februar fand die Delegationsreise nach Tunis (Tunesien) anlässlich des aktuellen Kooperationsprojektes mit dem tunesischen Luft- und Raumfahrtverband GITAS statt. Neben der Vorstellung des LR BW vor mehr als 40 GITAS Mitgliedern fanden weitere Gespräche mit der GIZ statt, welche das Projekt innerhalb der Kooperation zwischen GITAS und LR BW unterstützen.
Nach der Begrüßung des GITAS-Präsidenten Thierry Maure-Mirande stellte Prof. Dr. Rolf-Jürgen Ahlers den ansässigen tunesischen Unternehmensvertretern das Forum Luft- und Raumfahrt Baden-Württemberg vor. Der Vorstandsvorsitzende des LR BW bedankte sich vielmals und herzlich für die Einladung und der Möglichkeit vor Ort den Standort Baden-Württemberg vorzustellen. Ebenso dankte der LR BW-Vorsitzende der GIZ für die Unterstützung.
Zuerst thematisierte er die Herausforderungen in der Mobilität und die Zukunft der Luft- und Raumfahrtindustrie hin zu globalen und nachhaltigen Wertschöpfungsketten. Dabei ginge es vor allem um Kooperationen und Technologietransfer, um win-win-Geschäftsmodelle zu entwickeln. Ebenso der wissenschaftliche Austausch, sowie der Aufbau gemeinsamer Aktivitäten in der Technologieentwicklung führe zu mehr Wohlstand, durch den crossindustriellen Einfluss auf andere Branchen, wie z. B. Leichtbau-Technologie.
Die ersten Kontakte zwischen GITAS und dem LR BW entstanden schon 2007 bis im Februar 2019 die Verbände feierlich ein MoU in der tunesischen Botschaft in Berlin unterschrieben. Seit dem arbeiten die Cluster eng zusammen und pflegen regelmäßigen Austausch auf Messen, wie auf der Paris Air Show 2019 und bei der ersten Delegationsreise im September vergangenen Jahres. Darüber hinaus unterstützt der Spitzenverband der Baden-Württembergischen Industrie (LVI) den Austausch zur FIPA und nahm an verschiedenen Konferenzen, auch als Poduims-Gast, zur Entwicklung der deutsch-tunesischen Wirtschaftsbeziehungen. Das derzeitige Projekt zwischen den Verbänden liegt der Erstellung einer Kompetenzmatrix durch die Veröffentlichung eines Kompetenzatlanten. Ebenso stellen die kooperierenden Cluster erstmalig gemeinsam auf der ILA 2020 unter dem Dach Baden-Württembergs aus.
Anschließend stellte Herr Ahlers noch die Wirtschaftsregion Baden-Württembergs ein. Insbesondere ging er auf die Innovationsquote der Südwest Industrie und insbesondere in der LuR-Branche. Abschließend ging er auf die Bedeutung der Universitäten, Weiterbildung und den Technologieaustausch der Unternehmen über Plattformen wie GITAS oder den LR BW. Wichtig seien auch Institute wie Steinbeis Transferzentren und Fraunhofer-Institute neben der DLR Landschaft.
Hierauf folgte ein Vortrag der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) von Ulrich Hess, Leiter der Abteilung für Beschäftigungspartnerschaften und Unterstützung für mittlere Unternehmen. Er stellte die Ziele der Sonderinitiative des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit. Es solle eine Grundlage für mehr Investitionen in Tunesien geschaffen werden. Zudem sollen die tunesischen Unternehmen in Ihren Herausforderungen unterstützt werden. Mögliche Plattformen für den Technologietransfer wie Cluster werden dabei gezielt unterstützt und damit auch die Kooperation zwischen der GITAS und LR BW.
Neben der Kooperation, welche die GIZ mit GITAS pflegt, zur Entwicklung des tunesischen LuR-Sektors, fördere die GIZ den ILA-Auftritt der GIZ auf dem baden-württembergischen Gemeinschaftsstand. Ebenso folgen BtB-Meetings in Toulouse und der Aufbau einer Aerospace Akademie in Tunesien.
Ziel ist es weiterhin den LuR-Sektor Tunesiens sichtbarer zu machen. Dies soll durch die Kooperation zwischen GITAS und dem LR BW angestoßen werden. Der erarbeitete Kompetenzatlas soll die Stärken der Branche aufdecken und als Grundlage für weitere Projekte dienen.
Danach folgte ein „Tour de Table“ und der GITAS Präsident moderierte eine Fragerunde mit den anwesenden Offiziellen und den Mitgliedern des tunesischen Verbandes. Nach dem Member-Meeting trafen sich die GITAS- und LR BW-Offiziellen zum get together und besprachen mögliche Themen für die Zukunft.
Für LR BW nahmen der Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Rolf-Jürgen Ahlers und der Clustermanager Christopher Busch teil.